Schock!!
7. September 2002Amokläufe kannte man bis zum Attentat auf den Zuger Regierungsrat fast nur aus dem Ausland. Seither hält man solche Taten auch hierzulande für möglich. Trotzdem waren die Ereignisse am Freitag hier in Obfelden ein Schock.
Zuerst hörte ich eine Frau herumschreien, die blutüberströmt von Passanten gepflegt und später von einer Samariterin verarztet wurde. Danach tauchte ein erstes Polizeifahrzeug auf. Die Information ein Mann habe mit einer Eisenstange herumgewütet machte die Runde. Er sei nun im Postauto überwältigt und gefesselt. Ungläubig machte ich mich zum 300 Meter von meinem Haus entfernten Tatort auf. Tatsächlich war da ein fremdländisch aussehender Mann im Postauto drinnen mit Handschellen gefesselt.
In der Zwischenzeit waren jede Menge Polizeiautos und Ambulanzen eingetroffen. 2 Rega-Helis kreisten ebenfalls mehrmals über Obfelden. Später tauchte noch ein Polizei-Helikopter auf. Am Tatort traf ich noch eine in Tränen aufgelöste Kollegin, die ihre Schwester suchte und nicht wusste ob diese zu den Opfern gehöre. Sie meldete sich aber kurze Zeit später unverletzt. Szenen spielten sich ab, die man nur aus dem Fernsehen bzw. Kino kannte.
Glücklicherweise kann man heute sagen, dass der ganze Amoklauf verhältnismässig glimpflich abgelaufen ist. Einige Personen konnten das Spital wieder verlassen.
