Die Weltausstellung in Mailand

Die Weltausstellung in Mailand

24. August 2015 0 Von admin

Anreise und Eingang
Die Weltausstellung in Mailand lässt sich mit dem Zug in gut 3 1/2 Stunden ab Zug erreichen. Die SBB setzen dabei die modernsten Eurocities ihrer Flotte ein. Mit Bildschirmen an der Decke, Leselampen, Tischen und Steckdosen fühlt man sich fast wie im Flugzeug. Einige Züge halten wirklich direkt beim Eingang. Wir nutzen aber keinen Extrazug und so benötigten wir die Metro zum Expo-Gelände. Dazu muss vom Hauptbahnhof (Centrale FS) einmal umgestiegen werden. In gut 35min erreicht man so das Gelände. Die Eintrittskontrolle verläuft wie man es vom Flughafen gewohnt ist; zwischen 20-40 Minuten anstehen, alles durchleuchten lassen und das Ticket zeigen.

Die Länder-Pavillons
Danach läuft man nochmals einige Minuten bis zum eigentlichen Expo-Gelände. Dieses wird von einer breiten, überdachten Fussgängermeile erschlosssen. Links und rechts davon sind die Länder-Pavillons und die Spezial-Ausstellungen. Bei den begehrten Ländern, wie z.B. Deutschland stand man eigentlich immer gegen 90 Minuten an. So machten wir dort nur eine Runde über den Pavillon und nicht in dessen innern. Beim Schweizer Pavillon lässt sich via Internet oder Vor-Ort ein Zeit-Ticket lösen, so dass man zur angegebenen Zeit ohne Warten in die 4 Türme kann. Dort wird der Gruppe persönlich und auf Wunsch mehrsprachig erklärt, dass man soviel Salz, Kaffee, Apfelringe und Wasser mitnehmen kann, wie man will. Ziel ist es allerdings, dass die Vorräte für alle Besucher reichen. Durch die persönliche Erklärung ist man so versucht, wirklich nur wenig mitzunehmen plus regt dies zu Gedanken über das Hauptthema der Welttausstellung (Ernährung) an. Toll gemacht! Die restlichen Schweizer Bereiche sind frei zugänglich und widmen sich diversen Themen. Im Restaurant gibt es Schweizer Getränke, Raclette und Bratwürste. Mit etwas Wartezeiten lässt sich im Pavillion Brasiliens über ein riesiges Netz laufen, was ziemlich lässig ist. Bei Polen blieben die Gratis-Apfel-Zuckerwatte und die Ladestationen für die Mobilgeräte beim Eingang in Erinnerung. Österreich hat einen ganzen Wald aufgebaut, der aber schnell durchlaufen ist.

Viel Technik
Viele kleine Länder präsentieren sich in einem ca. 30 Quadratmeter Raum, zeigen ein paar typische Bilder und Videos ihres Landes, verkaufen Souveniers und bieten teils auch lokales Essen an. Generell kommt keine Ausstellung ohne mindestens 10 Beamer und Leinwände aus. Auch Touch-Screens sind allgegenwärtig. Über die speziellen Expo-Geräte lassen sich einfach Karte und aktuelle Events anzeigen. Im Pavillon Zero der Uno sind fast Imax grosse Screens im Einsatz, die einen ersten Einstieg ins Thema bieten. Dort lohnt es sich aber erst nach dem Mittag einen Besuch, da man dann nicht mehr anstehen muss. Es gibt mässig interessante Spezial-Bereich zu Kaffee, Kakao, Gewürzen, Reis und Früchte & Gemüse.

Shows und Verpflegung
Am Abend ist ein Besuch des „Tree of life“ zu empfehlen. Eine gigantische Licht-, Musik- und Wasser-Show läuft dort zur vollen Stunde. Bis Ende August ist auch der Cirque de Soleil zu sehen, welche eine sehenswerte Open Air Show zeigt. Für die Verpflegung sind alle paar Querstrasse sogenannte Service-Bereiche mit Restaurants zu finden. Je weiter man sich nach links oder rechts von der „Hauptstrasse“ entfernt, desto weniger Leute hat es und desto weniger steht man auch bei Verpflegungsständen an. Wie bereits erwähnt lässt es sich zu dem bei den jeweiligen Ländern verpflegen. So z.B. bei Holland mit diversen kleinen gemütlichen Verpflegungswagen. Auf der Piazza Italia sind weitere italienische Restaurants zu finden, teils bedient oder über die Theke. Einen Besuch Wert ist auch die Concept Bar von Nutella, wo es Nutella-Glace, Tiramisu und weitere Leckereien gibt.

Zum Abschluss einige Tipps

  • Da die meisten Besucher die Ausstellung von vorne nach hinten durchwandern, empfiehlt es sich den kostenlosen Shuttle Bus zu verwenden. Dieser verkehrt im Uhrzeigersinn rund um das Gelände und kann an 10 verschiedenen Punkten bestiegen werden.
  • Als Unterkunft wählten wir ein nahgelegenes Messe-Hotel mit zwei Türmen à 17 Stockwerken. Die Zimmer waren schön und zweckmässig eingerichtet, das Frühstück war sehr reichhaltig. Einzig der angebotene Shuttle-Service zum Expo-Eingang war überlastet und nur auf Vorreservierung nutzbar. So liefen wir die 15min zum Eingang mehrmals. Je nach Wetter und Müdigkeit liessen wir uns auch vom Taxi fahren (7 EUR).
  • Generell gilt für die Weltausstellung gutes Schuhwerk zu tragen. Gemäss dem Schrittzähler waren wir auf 2 1/2 Tage verteilt 45km zu Fuss unterwegs.
  • Was man sich auch bewusst sein muss, ist dass man überall anstehen muss. Wartezeiten von 30min sind schon fast normal.
  • Auf der Heimfahrt einen Znacht im Speisewagen gönnen. Sehr fein!

Fazit
Ein lohnenswerter Besuch in der Nähe. Die nächste Expo findet 2020 in Dubai statt. Auf lange Wartezeiten sollte man sich einstellen. Alle Infos gibt es zu dem nur in Englisch oder Italienisch. Ein Hotel in der Nähe ist praktisch, könnte aber auch entlang der roten Metro Linie 1 sein. Die Pavillons sind architektonisch beeindruckend, inhaltlich oft aber knapp und mit vielen Klisches. Das Verpflegungsangebot ist länderspezifisch, aber vor allem italienisch in allen Facetten und einigermassen preiswert.